Dienstag, 13. November 2007

Ramersbach


Von der Website der Stadtverwaltung Bad Neuenahr-Ahrweiler

http://www.bad-neuenahr-ahrweiler.de

Ramersbach

Blick in die Ortsmitte



Hier handelt es sich um den zwar geographisch höchstgelegenen, geschichtlich jedoch jüngsten Stadtteil von Bad Neuenahr-Ahrweiler mit 677 Einwohner (Stand: 31. August 2007)


Im Jahr 1974 komplettierte Ramersbach, das vorher zur Verbandsgemeinde Brohltal zählte, hervorgerufen durch ein weiteres Gesetz über die Verwaltungsvereinfachung im Lande Rheinland-Pfalz, die Stadtteile von Bad Neuenahr-Ahrweiler.

Erstmals erwähnt wird das Dorf als Grenzort eines Bannforstes, den Otto III. 992 seinen Getreuen Sigebodo und Richwin zuweist. Im 14. Jahrhundert besaß Ramersbach nachweislich eine kleine Kapelle, die der hl. Barbara geweiht war. Der heutige Kirchenbau entlang der Hauptstraße stammt aber aus dem Jahr 1907 und ist ein Entwurf des Trierer Architekten P. Marx.

Von Ramersbach aus (Gasthof Halfenhof) verläuft ein neu angelegter Wanderweg. Unter dem Überbegriff „Historische Straße“ wird der interessierte Wanderer mit dem historischen Wirtschaftsleben der Region bekannt gemacht und zu einer der größten bekannten römischen Eisenschmelze geführt, zu den Schürfstellen des Eisenerzabbaus, den Resten eines römischen Gutshofes sowie zahlreichen interessanten landschaftspflegerischen Kleinodien. Ein zweiter Wanderweg, der „Köhler- und Loheweg“ entführt den Wanderer ebenfalls in die Geschichte des vorindustriellen Wirtschaftslebens der Eifel. Bis ins 19. Jahrhundert hinein rauchten in der Eifel und damit auch in den Wäldern bei Ramersbach die Kohlemeiler und wurde die gerbstoffreiche Rinde der Eiche (Lohe) für das Gerben des schweren Sohlenleders von den Bäumen geschält.


Rohmischbich, Ramersbach und die Ramholzwirtschaft
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie


Die Ramholzgewinnung war im Siebengebirge und im unteren Mittelrheingebiet eine weit verbreitete Wirtschaftsform. Als Ramholz bezeichnete man Pfähle zum Anbinden der Rebstöcke in den Weinbergen. Die Bezeichnung kommt von dem lateinischen Wort ramus = der Ast. Derselbe Wortstamm erscheint noch in den Ortsnamen Ramersbach (Stadtteil von Bad Neuenahr-Ahrweiler) und Ramersdorf bei Bonn

Das Ramholz wurde durch Köpfen von Rotbuchen in etwa 2 m Höhe erzeugt. An den Schnittstellen bildeten die Buchen zahlreiche Äste, die gerade nach oben strebten. Diese Äste wurden erneut abgeschlagen sobald sie einen Durchmesser von 5 bis 7 cm erreicht hatten und damit als Rebpfähle brauchbar waren. Neben Weinbergpfählen wurde auf diese Weise auch Brennholz erzeugt. Vermutlich sind die Ramholzbuchen nur deshalb in größerer Höhe geköpft worden, damit das früher zahlreich in den Wald getriebene Vieh die jungen Triebe nicht verbeißen konnte.

Erste Zeugnisse über die Ramholzwirtschaft finden sich bereits im 13. Jahrhundert. Im Siebengebirge wurde diese Wirtschaftsform erst am Anfang des 20. Jahrhunderts aufgegeben. Linksrheinisch sind Relikte dieser Wirtschaftsform noch in Privatwäldern im Bereich Sinzig und Remagen vorhanden,hier wurden die Bäume ehemals in Kniehöhe geköpft, so dass jetzt noch Stöcke mit ca. 50cm Höhe erkennbar sind.



Aus "Vom Weinbau der Römer an der Ahr"

Kleine - leider nur trockene - Weinstudie

von Studienrat a.D. Wagner

Pfahl, althochdeutsch phal, mundartlich Pohl, ist das lat. palus, 2. Fall pali; die Verschiebung des anlautenden p in palus zu ph in phal beweist, daß das Wort sehr früh in die deutsche Sprache aufgenommen wurde. Im Ahrtal und am Mittelrhein nennt der Winzer den Wingertspohl auch Rohm oder Rahm, Rahme, Rahmen; die Bohnenstange heißt Bunnerohm.




Rahm kommt vom lat. ramus = Zweig, Ast. An die Rahmenerziehung der Reben erinnern die Flurnamen: Rahmbüsche, an den Rahmen, Ramershecken und auch der Ortsname Ramersbach; die Ahrweiler Winzer bezogen ihre Rahme stets aus den Wäldern bei Rohmischbich = Ramersbach. Die Rahmea entstehen dadurch, daß man von Stock zu Stock in der Reihe oben mit Weiden Stäbe befestigt; legt man diese Querlatten von Reihe zu Reihe, dann erhält man niedrige Laubengänge, das ist der alte römische Kammerbau, wie er noch heute stellenweise in der Pfalz und besonders in südlichen Ländern vorkommt. An den Kammerbau erinnern noch viele Flurnamen im Moselgebiet, und an der Ahr kann vielleicht die Bezeichnung Gärkammer in der Nähe des Walporzheimer Bahrihofs (d. i. eine der besten Weinbergslagen der Ahr) damit in Verbindung gebracht werden. Beim Kammer- und Rahmenbau wachsen die Reben hoch hinauf, bilden ein üppiges Blattwerk, bringen eine größere, aber minderwertige Ernte und erfordern einen tiefgründigen, fruchtbaren Boden, so daß diese Erziehungsweisen sich für unsere Gegend nicht eigneten. Heute geht man immer mehr zur Spaliererziehung an Draht über.

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