Dienstag, 13. November 2007

Wandern rund um das Wacholderschutzgebiet Wiwelsberg




Wandern rund um das Wacholderschutzgebiet Wiwelsberg

Ulrich Siewers im Generalanzeiger

Vom Wiwelsberg aus bietet sich ein großartiger Blick in die Landschaft: In der Ferne ist der Steinerberg zu erkennen.Wenn Kenner der Eifel vom Wacholderschutzgebiet Wiwelsberg erzählen, kommen sie regelmäßig in Schwärmen. Was für eine Attraktion mag das sein, die weder im Prospekt der Reiseveranstalter aufgeführt noch durch Hinweisschilder für den Autotouristen ausgewiesen ist?
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Wir starten morgens am Gasthaus Tannenberg in Niederheckenbach. Vor der Brücke über den Heckenbach geht es auf dem Wanderweg (14) nach links. Nach etwa 300 Metern, vor der ersten Spitzkehre, folgen wir dem schmalen Pfad in Richtung Bachgrund. Hier sind Wanderstöcke ratsam, denn loses Geröll beeinträchtigt die Trittsicherheit im felsigen Steilhang.

Kurze Zeit später wandern wir wieder auf sicherem Terrain. Wir folgen dem mäandrierenden Bachlauf, bis wir wieder auf die L 85 (Ramersbach-Ahrbrück) stoßen. Ein kurzes Stück laufen wir nun am Straßenrand zurück bis zur Brücke. Gleich dahinter geht es scharf links auf den Wanderweg (14).

Der spärlich bewaldete Hang rechts von uns mit seinen steilen Felspartien macht uns klar, warum dieser Teil der Eifel als Ahrgebirge bezeichnet wird. Wir halten uns am Waldrand immer weiter talabwärts. Unterwegs entdecken wir seltsam verkrüppelte Fichtenstämmchen am Weg. So sehen die Schäden aus, die das Rotwild durch Verbiss in Jungkulturen hinterlässt.

Nach etwa 20 Minuten haben wir die Waldspitze erreicht. Wir folgen dem Weg nun nach rechts in das Tal des Blasweiler Baches. Mächtige Buchen säumen den Weg, der kaum merklich, aber von nun an ständig ansteigt. Nach etwa 600 Metern, bei den hohen Fichten, geht es dann rechts steil den Berg hinauf. Der kleine Bachlauf zu unserer Linken, mit seinen zahlreichen kleine Wasserfällen, hat hier eine tiefe Schlucht in den Berg gegraben.

Langsam geht es weiter bergauf. Nach wenigen hundert Metern quert der Weg die Schlucht und dann sind wir auch schon mitten im Wacholderschutzgebiet. Meterhoch recken sich die immergrünen Säulen in den blauen Eifelhimmel. Nicht umsonst zählt der Wacholder (althochdeutsch „wechalter“ = frischer, immergrüner Baum) zu den „Adeligen der grünen Eifel“. Bis zu zehn Meter Höhe kann er bei uns erreichen. Über 100 Jahre Alter sind keine Seltenheit.

Hier oben auf dem Wiwelsberg ist der Magerrasen besonders kurz gehalten. Ein heimisches Wildschaf, das Mufflon (auch Muffelwild), sowie das bereits erwähnte Rotwild sorgen für den „regelmäßigen Schnitt“.

Der Weg führt nach rechts weiter steil bergauf. An der Wegegabelung halten wir uns links. Auf der Höhe angekommen, genießen wir bei einer zünftigen Brotzeit auf einem Baumstamm sitzend, die herrliche Aussicht. Rechts auf dem Bergkamm erkennen wir die ersten Häuser von Ramersbach. Vor uns liegt der Hölliesch Berg, dahinter der Nöllsnück und gleich daneben, unverkennbar, der Steinerberg mit dem Steinerberghaus.

Seit dem Sommer 2001 gehört dieser Aussichtspunkt zum „Wacholderweg“ im Rahmen des Projekts „Historische Straße“. Eine bebilderte Informationstafel erläutert die Geschichte der Wacholder- und Zwergstrauchheiden. Sie waren bedingt durch die Eisenverarbeitung und die - mit der Herstellung von Holzkohle verbundenen Übernutzung der Wälder entstanden.

Durch die großflächige Holzentnahme für Holzkohle und Eisenverhüttung entstanden ausgedehnte Kahl- und Ödlandflächen. Die Bauern nutzten die Flächen ab dem 9. Jahrhundert für ihre Schafherden und die Beackerung. Die Wald- und Feld-Wechselwirtschaft (Schiffelwirtschaft) laugte die Böden aus und begünstigte so die Entstehung der Heidelandschaft.

Nachdem wir uns ausgeruht haben, geht es auf dem „Wacholderweg“ in südlicher Richtung weiter. Bevor der Weg den Wald in Richtung auf den Flecken Beilstein verlässt, halten wir uns rechts. Am Waldrand entlang stoßen wir erneut durch eine grandiose, ab und zu durch knorrige Kieferbestände unterbrochene Wacholderlandschaft bis zur nächsten Wegekreuzung.

Hier wandern wir geradeaus. Von jetzt an geht es bergab. Hier muss ein Forstmann eine besondere Vorliebe für bestimmte Bäume gehabt haben: Mächtige Douglasien und kräftige Lärchen säumen den Weg.

Im Tal rechts vor uns taucht erneut die Landstraße L85 auf, die wir kurze Zeit später überqueren. Wir befinden uns nun in Oberheckenbach. Wir folgen der Straße einige Meter nach rechts und erreichen einen Bauernhof. Vor der offenen Scheune geht es rechts über den Hof weiter (2).

Ein Wiesenweg entlang des Heckenbaches führt über Viehweiden bis an den nächsten Waldrand (Weidezäune beachten, nach dem Öffnen unbedingt wieder schließen!). Wir folgen dem Weg durchs Tal hinunter und am Waldrand entlang. Kurze Zeit später sind wir wieder am Ausgangspunkt unserer Wanderung.

Start /Ziel:
Parkplatz am Gasthaus "Tannenberg" in Niederheckenbach (Einmündung der K 56 von Kempenich kommend auf die L 85 Ramersbach - Ahrbrück)
Distanz:10 km
Schwierigkeitsgrad: mittel
Einkehrmöglichkeiten
Gasthaus "Halfenhof" in Ramersbach

Anfahrt
Mit dem Auto
über die A 565/Kreuz Meckenheim/ Autobahnende/B 257/ Ortsumgehung Altenahr/ Ahrbrück/am Café "Fahrtwind"/ links L 85 Richtung Kesseling/ Einmündung K 56

Information
Ahrtal-Tourismus Bad Neuenahr-Ahrweiler e.V.
Hauptstr. 14
53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler
Tel.: (0 26 41) 9 17 10
Fax: (0 26 41) 91 71 51
Email: info@ahrtaltourismus.de

Wanderkarte
Freizeitkarte 1 : 50 000 Nr. 23 "Siebengebirge, Südliche Ville"; Wanderkarte des Eifelvereins 1 : 25 000 Nr. 9 "Das Ahrtal"

Siehe auch:
http://wikoch.blogspot.com/2007/11/wanderung-wacholderweg-beilstein.html

und
http://www.rheinhit.de/wacholderweg/index.html

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